Samstag, 10. Mai 2008

Zidane

Ich bin gerade wieder beim Surfen auf den Kopfstoß Zidanes gegen Materazzi,das Arschloch, gestoßen. Und wieder kam mir die Galle hoch. Weil Materazzi, das Arschloch, den Unsympathen des Turniers den Titel beschert hatte? Oder vielleicht wegen diesen vermeintlich aufgeklärten Schreiberlingen, die die Nase gerümpft haben und es nicht schlimm genug finden konnten, wie sich ein Superstar des Fußballs so "daneben" benehmen konnte?
Für mich ist seit diesem denkwürdigen Moment Zinedine Zidane, der mir nie sympahisch war (genauso wenig die gesamte französische Nationalmannschaft!), ein Held.

Verteidiger des gerechten Fußballs!

Er ließ Materazzi, das Arschloch, nicht davonkommen. In dem Moment, als Materazzi, das Arschloch, sich auf dem Boden wand, und somit die natürliche Ordnung der Welt für einen Augenblick wiederhergestellt war, habe ich gehofft, daß es Materazzi, das Arschloch, wirklich weh getan hat.
Natürlich hat es das nicht. Zidanes kurze Zündschnur war hinlänglich bekannt. Aber alles, was er im Anschluss darüber gesagt hat, hatte nichts Verwerfliches, nichts Falsches -im Gegenteil! Das er bedauerte, das Kinder, für die er ein Idol ist, diese Aktion ansehen mußten, aber nicht bedauerte so reagiert zu haben wie er es tat, sollten wir uns alle als Vorbild nehmen. Nicht, daß man auf verbale Provokation der alleruntersten Schublade mit Gewalt reagieren soll, sondern dem Falschen, dem Bösen, dem Destruktiven die Grenzen aufzeigt und das Ideal des Gerechten hochhält.

Zidane ist damit für mich von einem überdurchschnittlichen, aber nichtssagenden Fußballspieler zu einem Vorbild, eine Ikone geworden.
Was für ein grandioser Abschied!